Koepf's EditionsCompositions – Playtime
English

Playtime
for one or two chime sets

Siegfried Koepf 1999

Werkkommentar

Das Stück Playtime ist eine meiner kombinatorischen Kompositionen. Bei diesen Arbeiten gilt mein Interesse der Entwicklung algorithmischer Kompositionsmethoden auf der Basis kombinatorischer Vorüberlegungen. Die Kombinatorik bildet dabei den Horizont, innerhalb dessen Materialien immer wieder neu als musikalische deklariert und für die kompositorische Produktion verfügbar gemacht werden können.

Ein Beispiel für eine elementare kombinatorische Figurenmenge ist die Menge aller möglichen Kombinationen von 18 Röhrenglocken. In Playtime wird die Grundmenge als kartesisches Produkt aller möglichen zweistimmigen Klänge mit 18 Röhrenglocken definiert. So entsteht eine Menge von beachtlichem Umfang (mit 23409 Elementen). Eine sinnvolle Verarbeitung von Datenmengen dieser Größenordnung wird natürlich erst mit Hilfe von Computern möglich. Insofern besteht hier die wesentliche kompositorische Arbeit in der Herstellung entsprechender Computerprogramme, mit deren Hilfe das gewählte Material analysiert, gefiltert und sortiert beziehungsweise angeordnet wird.

Zum Schluss wird das Stück mit einem Titel kombiniert.

Aus dem Programmheft zu Computing Music VII – Algorithmic Music for Percussion Ensemble, 2010.12.05, Köln, Alte Feuerwache